Schmucklexikon

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Gablonzer Schmuck
Benannt nach der nordböhmischen Stadt Gablonz an der Neisse (tschechisch: "Jablonec nad Nisou") im Isergebirge. Die Wurzeln für die Bijouteriewarenindustrie liegen in der Glaswarenerzeugung Böhmens und gehen bis ins 16. Jahrhundert zurück. Nach 1945 haben sich die heimatvertriebenen Gablonzer nach Deutschland und nach Österreich abgesetzt. Gablonzer Schmuck besteht aus unedelen Materialien. Die Metallkomponenten werden vielfach aus Tombak und Gießmetallen (i.d.R. Zinn-Legierungen) hergestellt. Als Besatz werden in der Regel Schmucksteine aus Glas und Kunststoff, hand- oder maschinengeschliffen, verarbeitet.
Galerien
Galerien nennt man Metallbänder in verschiedenen Breiten mit fortlaufenden Motiven. Sie können massiv oder durchbrochen, gewlzt, gepresst oder ungepresst sein.
Galvanisieren
Oberflächenveredelung mittels elektrisch leitfähiger Bäder (Elektrolyse). Dabei werden Metallschichten (z.B. Gold, Solber, Chrom, Nickel, Kupfer etc.) auf ein Basimaterial (Metalle oder Kunststoffe) aufgetragen. Die Veredelung kann für eine ansprechende Oberfläche sorgen und/oder die Materialeigenschaften in einer betimmten Weise verändern (Korrosionsschutz, Verschleißbeständigkeit etc.).
Galvanotechnik
Unter Galvanotechnik versteht man die elektrochemische Abscheidung von metallischen Niederschlägen (Überzügen) auf Gegenständen. Dabei wird durch ein elektrolytisches Bad Strom geschickt. Am Pluspol (Anode) befindet sich das Metall, das aufgebracht werden soll (z.B. Gold oder Silber), am Minuspol (Kathode) der zu veredelnde Gegenstand. Der elektrische Strom löst dabei Metallionen von der Verbrauchselektrode ab und lagert sie durch Reduktion auf der Ware ab. So wird der zu veredelnde Gegenstand allseitig gleichmäßig mit Gold, Silber oder einem anderen Metall beschichtet. Je länger sich der Gegenstand im Bad befindet, umso stärker wird die Metallschicht (z.B. Goldschicht). Galvanotechnik lässt sich aber auch zum Ätzen oder Polieren einsetzen.So heißen Verfahren, die mit einer Salzlösung und elektrischem Strom arbeiten, hauptsächlich um ein Metall aus der Lösung auf einem Gegenstand abzuscheiden.
Ganzzinn-Steine
Bei Ganzzinn-Steinen sind alle Flächen des Steins geschliffen. Ganzzinn-Steine werden auch als MC-Steine (multi cut Steine) bezeichnet.
Gemme
Gemme nennt man mit einem Relief verzierten Stein. Die Reliefs können vertieft oder erhaben sein. Manchmal synonym für Kamee.
Getafelte Steine
Damit bezeichnet man Steine, bei denen nur die oberste Fläche (Tafel) geschliffen ist. Getafelte Steine werden auch als TC-Steine bezeichnet (table cut Steine).
Glasdrücker, Glasdrucker
Der Glasdrücker sitzt am Ofen oder an der Lampe und presst den die im Feuer erhitzte Glasstange mit einer Zange in die Rohform eines Schmucksteines oder Knopfes. So entstehen auch heute noch Stück für Stück die Glaskurzwaren in den unterschiedlichsten Formen und Größen.
Glasmuggel
siehe Muggel
Glattschliff
Schliffform ohne Facetten, auch Muggel- oder Cabochonschliff.
Graveur
Graveure verzieren nicht nur Schmuckstücke mit dekorativen Ornamenten, sondern schaffen vor allem die Voraussetzung für die Produktion vieler Schmuckkomponenten. In Ihren Werkstätten stellen sie Pressformen, Prägestempel und Druckkerne her, nicht nur für die Metall- sondern auch für die Glasverarbeitung. Diese Formen werden meist in Stahl gearbeitet und dienen als Werkzeuge für die Serienproduktion. Gravierarbeiten werden vorwiegend mit spanabhebenden Schneidwerkzeugen wie Stichel, Meißel und Fräser ausgeführt. Die Arbeit der Graveure ermöglicht es, einfaches Blech in modische Pressungen und schlichtes Stangenglas in faszinierende Schmucksteine zu verwandeln. So entstehen die Formen zur Herstellung von Knöpfen, Medaillen, Münzen, Spielzeug, Schmuckkomponenten, Möbelbeschlägen, Christbaumschmuck und vielen anderen Dingen. Die exakte Ausführung der meist äußerst filigranen Arbeiten setzt ein hohes Maß an handwerklichem Können und künstlerischem Geschick voraus. Graveure werden in einer dreijährigen Lehrzeit an der Staatlichen Berufsfachchule für Glas und Schmuck in Neugablonz ausgebildet.
gravieren
Gravieren meint die spanende Formung eines Materials mit einem Schneidewerkzeug. Auf diese Weise werden Ornamente oder Schriftzeichen in das Material eingeschnitten oder herausgearbeitet.
Gürtler
Metallbildner Fachrichtung Gürtler- und Metalldrücktechnik ist ein anerkannter Lehrberuf mit einer dreijährigen Ausbildungszeit. Gürtler bearbeiten und verformen hauptsächlich Metalle. Im Bereich der Schmuckgürtlerei werden zusätzlich zum Beispiel Perlen, Email, Korallen und Glas verarbeitet. Sie stellen auch kunstvolle, feine Arbeiten in Einzelanfertigung her oder restaurieren historische Objekte. Die metallischen Werkstoffe werden mit speziellen Werkzeugen und Maschinen sowie von Hand bearbeitet. Für gegossene Objekte stellen sie Gussformen her und schmelzen und gießen Metalle. Die gefertigten Einzelteile werden zusammengefügt, montiert und durch unterschiedliche Techniken der Oberflächenveredlung abschließend behandelt.