Pressemeldung vom 30.11.2022 Gablonzer Industrie aktuell =========================== Gablonzer Industrie aktuell Redner: Peter Seibt Unsere Betriebserhebung weist ein Umsatzplus in Höhe von 4,9% für die gesamte Gablonzer Industrie aus. Ehrlich gesagt ist der Wert besser, als wir erwartet haben. Dennoch haben die wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise und die Preisexplosion beim Material bei einigen Unternehmen tiefe Spuren hinterlassen, die noch nicht überwunden sind. Das zeigt auch die Streuung des Mittelwertes. Noch ein weiterer Hinweis sei gestattet: die Umfrage bildet die Mitgliederstruktur des Bundesverbands nicht korrekt ab, Technikunternehmen sind überproportional in der Umfrage vertreten. Das beeinflusst den Mittelwert. In diesem Phänomen bildet sich eine allgemeine Entwicklung ab, die wir in der Gablonzer Industrie beobachten: Das Segment der Schmuckbetriebe wird kleiner. Die Erhebung zeigt auch, dass die wirtschaftliche Situation in den Unternehmen sehr individuell ist. Vielen Betrieben geht es aktuell nicht schlecht – einigen sogar gut. Dennoch gibt es auch Unternehmen, die die Coronafolgen und andere Herausforderungen nicht abstreifen konnten und sich in einer schlechten Lage befinden. Aber alle treffen jetzt auf einen gefährlichen Mix: Stark gestiegene Energie- und Arbeitskosten in Verbindung mit hohen Rohstoff- und Materialpreisen. Das zwingt die Betriebe, die eigenen Verkaufspreise ihrer Produkte und Leistungen deutlich zu erhöhen. Auf den Märkten treffen diese auf eine schmelzende Auftragslage und Zurückhaltung. Denn die Märkte sind von hoher Inflation belastet, die von rasant steigenden Konsum- und Investitionsausgaben geprägt ist. Nach der Corona-Wirtschaftskrise verlangt also die nächste Herausforderung unsere volle Aufmerksamkeit. Es wird nicht langweilig!