Pressemeldung vom 08.07.2019 Gablonzer Industrie aktuell =========================== Gablonzer Industrie aktuell Rede zur Generalversammlung am 3. Juli 2019 Teil 1: Peter E. Seibt, Vorstandsvorsitzender Sehr geehrte Damen und Herren, wie Sie sehen und hören konnten, bewegt sich viel im Bundesverband. Damit das auch so bleibt, haben sich die Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat gemeinsam mit Herrn Nölle in der letzten Zeit sehr intensiv mit der Verbandszukunft auseinandergesetzt. Einiges davon haben Sie schon wahrgenommen: Da ist zunächst die Umfrage, die wir unter den aktiven Mitgliedern durchgeführt haben. Ziel dieser Befragung war es, eine bessere Bewertung der bestehen Leistungen zu erhalten und Lücken im Angebot zu erkennen. Das Ergebnis ist sehr erfreulich. Obwohl auch kritische Stimmen geantwortet haben, ist die Meinung überwiegend sehr positiv. Viele unserer Angebote sind für die Mitglieder wichtig. Vor allem die Bereiche Tarif, Internetportal, Öffentlichkeitsarbeit und Fachinformationen haben hohe Bedeutung. Hier lag die Zustimmung in der Umfrage deutlich über 80 zum Teil über 90 Prozent. Auch unser Mitgliederbereich im Internetportal, die Anfragevermittlung, unserer Rechtsauskunftsvermittlung, die Generalversammlung und Schulungsreihen werden von den Mitgliedern als wichtig eingestuft. Bei diesen Feldern lag die Zustimmung zwischen 70 und 80 Prozent. Das deckt sich auch mit den Antworten bei den offenen Fragen. Auf die Frage, warum sind Sie Mitglied im Bundesverband, antworten viele, dass Sie wegen der Tarifverträge, des Internetportals, und der Rechtsauskünfte dem Verband angehören. Diese Befragung ist erster Schritt, um unser Leistungsprofil weiter zu entwickeln. Viel Gutes wird bereits angeboten, Einzelnes müssen wir verbessern oder neu hinzunehmen. Das Ergebnis zeigt ganz klar: Wir tun gut daran, breit aufgestellt zu bleiben. Wir wollen weiterhin offen für viele Unternehmen sein. Ein Arbeitsschwerpunkt bleibt im Bereich des Modeschmucks, ohne dass wir andere Themen ausschließen. So wie Sie es auch von Herrn Nölle gehört haben. Nur zur Illustration: Viele Fachinformationen, Schulungen und Rechtsauskünfte sind für Unternehmen aus allen Bereichen relevant und unserer Tarife decken ebenfalls einen breiten Anwendungsbereich ab. Da, wo wir uns fokussieren müssen, wollen wir der Tradition der Gablonzer Industrie treu bleiben. Denn auch das ist ein wichtiges Ergebnis der Mitgliederbefragung: Tradition ist ein hohes Gute in der Gablonzer Industrie. Das Leistungsprofil werden wir nun erstmals drucken lassen. Das werden wir Ihnen und allen zukünftigen Mitgliedern zur Verfügung stellen. Schließlich möchten wir bewusst machen, dass die Mitgliedschaft viele Vorteile bringt. Natürlich wollen wir Sie noch stärker an den Bundesverband binden. Genauso wollen wir auch neue Mitglieder an den Verband heranführen. Zur Gestaltung unserer Zukunft gehört aber auch eine solide Finanzbasis und dazu leistet unser Gebäude seit langem den größten Beitrag. Deshalb bauen wir nun um. Das Erdgeschoss ist eine Baustelle. Dort entsteht ein Atelier, in das die Malerin Brigitte Wolf einzieht. Ich bin der Überzeugung, dass sie gut ins Haus passt. Im hinteren Teil des Erdgeschosses wird eine eigenständige Wohnung mit etwa 80 qm Wohnfläche gebaut. Rollstuhlgerecht und ebenerdig vom Parkplatz erreichbar. Die Einheit kann multifunktionell genutzt werden. Sie ist für eine Familie mit zwei bis drei Personen geeignet. Aufgrund der Aufteilung kann sie aber auch mit einer 2er-WG belegt oder gewerblich genutzt werden. Ergänzend dazu gibt es auch eine größere Veränderung hier im 1. Obergeschoss. Hier belegt die Erlebnisausstellung den größten Flächenanteil. Das wird auch so bleiben. Aber in diesem Saal sind wir heute zum letzten Mal. Ab August ist die Fläche ebenfalls vermietet. Hier entsteht ein Fotoatelier, das unser Mitglied Alfred Scholze betreibt. Diese Entscheidung zieht weitere Änderungen in der Erlebnisausstellung nach sich. Wir werden einen neuen Sitzungssaal schaffen und zusätzliche Ausstellungsflächen, um die bisherigen Möglichkeiten zur Betreuung von Besuchergruppen und Verbandssitzungen auch weiterhin zu haben. Die Änderungen werden kurzfristig realisiert. In Kombination mit unserer Erlebnisausstellung und dem Schmuckatelier von Frau Menzel entsteht so im Haus des Bundesverbands ein kreatives Zentrum für Neugablonz. Seit Jahresanfang hat auch die Zahl der Bewohner dieses Grundstücks zugenommen. Wohnten bisher etwa 20 hier, sind es nun tausende. Seit Jahresanfang sind Bienenvölker im Garten angesiedelt. Wir freuen uns, dass Frau Illichmann - eine benachbarte Imkerin - unseren Garten auf diese Art belebt. Wir stellen unsere Fläche gerne zur Verfügung. Das ist aktiver Umweltschutz und der Honig wird gut schmecken. Wie sie sehen und hören: Es geschieht eine Menge. Und wir haben schon einiges erreicht, auf das wir stolz sind. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Teil 2: Thomas Hübner, Vorstandsvorsitzender Sehr geehrte Damen und Herren, die Gablonzer Industrie stellt etwa 2.000 Arbeitsplätze. Wir sind also ein bedeutender Wirtschaftsfaktor im Allgäu. Und als Arbeitgeber stehen wir in einem sich verschärfenden Wettbewerb um Mitarbeiter. Hier leistet der Bundesverband mit seinem Tarifwesen seinen wertvollen Beitrag. Unsere Tarifverträge lassen jedem Arbeitgeber Spielräume für unternehmensspezifische Lösungen. Daran ist das Beste, dass die Mitglieder selbst mitgestalten können. Jeder kann sich aktiv in die Tarifkommission einbringen und so unvermittelt Einfluss nehmen. Richten wir nun unsere Aufmerksamkeit auf die wirtschaftliche Entwicklung der Gablonzer Industrie im letzten Jahr. Das Ergebnis unserer Betriebserhebung ist wieder positiv. Die Auswertung der zurückgeschickten Erhebungskarten ergab einen Anstieg des Gesamtumsatzes um + 1,3 %! Das ist grundsätzlich ein sehr gutes Ergebnis. Es bestätigt unser Engagement als Unternehmer. Grau hinterlegt sind übrigens die Jahre der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise, die uns vor 10 Jahren auch schwer getroffen hat. Die beiden Hauptgeschäftsfelder haben sich wieder unterschiedlich entwickelt. Das Geschäftsfeld Technik hat nach unserer Erhebung wieder die bessere Entwicklung erlebt und sich um + 1,6 % verbessert. Das Geschäftsfeld Schmuck kommt auf ein Ergebnis von -3,6 %. Die Trends ergeben sich nach Auswertung der von den Mitgliedern zur Verfügung gestellten Daten. Die erhobenen Daten weisen eine erhebliche Streuung auf. Gleichzeitig ist unsere Datenbasis schmal. Dennoch wissen wir, dass diese Daten den allgemeinen Entwicklungstrend der Gablonzer Industrie abbilden. Weil die Belastbarkeit aber nicht unbegrenzt ist, verzichte ich auf weitere Auswertungen. Abschließend möchte ich - wie jedes Jahr - darauf hinweisen, dass diese Auswertung nichts über die Ertragssituation eines Unternehmens aussagt. Umsätze sind keine Gewinne und die Vergleichbarkeit der Unternehmen ist sehr schwierig. Die Erhebung zeigt deutlich, wie schwierig es ist, die Unternehmen der Gablonzer Industrie über einen Kamm zu scheren. Rückschlüsse auf die geschäftliche Situation einzelner Unternehmen sind auf Basis dieser Zahlen nicht möglich. Vielen Dank!